Schule, oder richtiger, das Lernen in der Schule fand ich früher furchtbar. Lesen, schreiben, rechnen lernen war toll, das braucht man immer im Leben. Aber viele andere Themen interessierten mich nicht die Bohne und da habe ich mich – aus Sicht meiner Eltern und Lehrern – nicht ausreichend drum gekümmert. Vieles war für mich einfach super langweilig und ich wußte nicht, was ich damit anfangen soll.
Für die eigenen Talente, Interessen und Bedürfnisse war kein Platz, da die Agenda für jedes Halbjahr abgearbeitet werden musste. Dazu passt der Spruch, der immer gesagt wurde und wird, absolut zutreffend: „Jetzt fängt der Ernst des Lebens an“. Diejenigen, die die Themen interessiert haben und die ihnen entsprachen, hatten auch Freude am Lernen, die anderen eher weniger.
Aus heutiger Sicht weiß ich, dass das nicht wirklich immer so zutrifft. Denn es kann auch eine Strategie sein, gute Noten mit nach Hause zu bringen, um Anerkennung zu bekommen, die sonst eher rar ist. Anerkennung, gesehen werden, eine Belohnung zu erhalten … diese Hintergründe können auch dazu führen, dass sich jemand auf den Hosenboden setzt und genau dafür lernt. Tief vergraben sind dann oft Ängste, die darüber kompensiert werden.
Und heute wissen wir ja auch, dass unser Schulsystem nicht wirklich förderlich ist, um die eigenen Talente, Gaben und Fähigkeiten zu fördern. Alle müssen dasselbe lernen, ob es ihnen entspricht oder nicht. Alle sind dann „gleich“, aber nur sehr wenige wissen wirklich, was sie nach der Schule machen wollen und was ihnen wirklich liegt.
Mein Shift zum Thema Lernen kam tatsächlich erst mit 46 Jahren. Bis dahin war mein Glaubenssatz: „Lernen ist anstrengend und langweilig“. Aber wie ist es zu dem Shift gekommen?
Dadurch, dass ich nach der Schule nicht wußte, was ich machen will, habe ich einen Beruf ergriffen, über den ich mich nicht wirklich intensiv informiert und auch nicht identifiziert hatte – Masseurin und med. Bademeisterin. Das Ergebnis war, dass mein Körper mir schon ein paar Monate nach Beendigung der Ausbildung gezeigt hat, dass das sicher nicht mein Weg ist. Ich bekam ein Hautekzem am gesamten Körper. Also stand eine Umschulung an und wieder die Frage: „Was soll ich denn jetzt lernen?“
Da ich zu der Zeit schon unglaublich gerne und viel gereist bin und mir die Reisen immer selbst ganz akribisch zusammengestellt habe, hatte ich große Lust, Reiseverkehrskauffrau zu lernen. Da hätte ich wirklich die Perlen für die Kunden heraussuchen können. ABER das Arbeitsamt war damals anderer Meinung. Sie meinten, das wäre beruflich nicht wertvoll und zukunftsweisend. Ich rede von dem Jahr 1988. Heute könnte ich das Argument ja verstehen, wo so viel im Internet gebucht wird, aber damals? 🤔
Sie meinten, ich solle doch Bürokauffrau lernen, das hätte Zukunft und das würden sie auch bezahlen. Also wieder ein Beruf, der mich überhaupt nicht interessiert hat und ich von Anfang an einen Widerstand entwickelt habe, Akten von links nach rechts abzuarbeiten. Das war zumindest damals meine Vorstellung von diesem Job.
Es vergingen viele Jahre, bin zwischendurch noch als Tauchlehrerin in verschiedenen Ländern unterwegs gewesen, dann aber wieder nach Deutschland zurückgekehrt und auch zurück ins Büro 🙈
Eines Tages saß ich am Schreibtisch und mir wurde schlagartig bewusst, dass ich diesen Job ganz sicher nicht bis zu meiner Rente machen wollte. Also habe ich bei einer Kinesiologin einen Termin gemacht, um einen Weg zu finden, wie ich einen Job ausüben kann, der mir Spaß und Freude bringt. Die Behandlung bei ihr fand ich ehrlich gesagt ziemlich albern und aus meinem begrenzten Verständnis heraus auch nicht wirklich zielführen. Aber irgendwas hat es in mir bewegt und ich habe dann wochenlang vor dem Rechner gesessen und dort tatsächlich nach einem Job gesucht, der mir Spaß macht. Und immer wieder kamen mir Kinesiologie-Institute auf den Bildschirm und auch eines in Oldenburg mit dem Angebot: 💥Kostenloses Kennlernwochenende💥 von Freitag bis Sonntag – Bääähm, „das kling gut“ war direkt mein Gedanke und ich habe mich sofort dazu angemeldet.
An dem besagten Wochenende begann für mich ein Wunder. Diese Frau, meine damalige Lehrerin Ulrike Sawert, hat Fragen gestellt, die uns ganz persönlich betreffen, wie zum Beispiel: „Was interessiert dich besonders?“, „Warum hat es dich hierher gezogen?“, „Was möchtest du gerne verändern?“ usw. …..
Sie beschrieb verschiedene Szenarien von Menschen, die in ihren Mustern gefangen waren und ihrem eigentlichen Talent nicht folgen konnten. Ich habe wie angewurzelt da gesessen und alles wie ein Schwamm aufgesogen. Auf einmal war alles sowas von interessant, dass ich noch nicht einmal außerhalb der Pausen zur Toilette gegangen bin, um bloß nichts zu verpassend. Ich hatte das Gefühl, sie spricht über mein Leben. Ich hatte das erste Mal das Gefühl, dass da eine Frau sitzt, die mich versteht und beschreiben kann, was in mir vorgeht. Das konnte ich ja damals selbst noch nicht einmal. Direkt am ersten Tag des Wochenendes wußte ich bereits mittags, dass ich mich zu dieser Ausbildung anmelden werde. Das war mein absoluter und wichtigster Gamechanger in meinem Leben.
🚀 Darauf baute sich dann alles Weitere auf und ich habe es geliebt, für das Thema Persönlichkeits- und Bewusstseinsentwicklung zu lernen. Endlich hatte ich „Stoff“, den ich vor Neugier gefühlt inhaliert habe. So ein großes Geschenk, was ich dadurch auspacken durfte. Und das Schöne daran ist, dass ich mich direkt nach der Ausbildung selbstständig gemacht habe, um so vielen Menschen wie möglich, ebenfalls in ihren Veränderungsprozessen, unterstützen zu können. Auch das hätte ich niemals für möglich gehalten. Ich hatte meinen Beruf und ich glaube auch meine Berufung gefunden – ein Job, der mir nicht nur Freude macht, sondern auch einer, der mich mit hochmotivierter Freude weiter lernen und wachsen lässt. Ich bin unendlich dankbar für diesen Weg und freue mich über jeden Menschen, dem ich helfen kann, sich aus den eigenen limitierenden Mustern und dem inneren Gefängnis von Glaubenssätzen & Co. zu befreien.
❓Wann und wie hat sich bei Dir etwas komplett gedreht? Was wolltest, mochtest oder konntest Du vielleicht früher gar nicht und liebst es heute?
👉 Lass es mich gerne wissen, ich finde es so spannend, die Geschichten von anderen Menschen zu hören.
Wenn Du Dir Hilfe und Impulse wünschst oder Dir noch unsicher bist, was Du vielleicht verändern willst, buche Dir gerne ein unverbindliches und kostenfreies Impulsgespräch über meinen Online-Kalender.